Hauptseiterunter   Arpeggiatoren   

weiterrunteranfang  Was ist ein Arpeggiator ?

Der Arpeggiator ist eine Entwicklung aus der Zeit, als Synthesizer nur monophon spielbar waren, um trotzdem das Spielen von Harmonien zu ermöglichen. Mit dem Arpeggiator wird ein auf der Tastatur gegriffener Akkord (mehrere gleichzeitig auf der Tastatur gegriffene Tasten) in eine Folge von einzelnen Noten zerlegt. In der Musik wird allgemein das Zerlegen von Akkorden in Einzelnoten als Arpeggio bezeichnet. Die Art und Weise, wie diese Einzelnoten aus dem Akkord automatisch erzeugt werden, nennt man Arpeggio-Muster (englisch: arpeggio pattern).

weiter Anhand der beim Gitarrespiel üblichen Zupftechnik läßt sich die Funktionsweise leicht verdeutlichen: Statt alle sechs Saiten gleichzeitig anzuschlagen, zupft man z.B. zuerst die tiefste Saite, danach die 3te, die 2te, die höchste, wieder die 3te und beginnt von neuem mit der tiefsten. Dieses Zupfmuster wird fortgesetzt, unabhängig ob immer wieder neue Akkorde mit der anderen Hand gegriffen werden. Ein Synthesizer-Arpeggiator zupft natürlich keine Saiten, sondern bildet Muster aus den gedrückten Tasten des eingespielten Akkordes.

runteranfang Arpeggiator Parameter

Die Hauptparameter eines Arpeggiators sind Tempo, Reihenfolge und Transponierung. Bessere Geräte verfügen über zusätzliche Funktionen und Parameter, die im Anschluß auszugsweise vorgestellt werden.

weiterrunteranfang Grundparameter

Mir ist kein Arpeggiator bekannt, der nicht mindestens über die Parameter Tempo, Reihenfolge und Transponierung verfügt.

weiter Tempo

Das Tempo bestimmt die Geschwindigkeit, mit der die erzeugten Einzelnoten nacheinander abgespielt werden. Bei älteren Arpeggiatoren stellt man hier tatsächlich Zeitwerte ein, die meisten Geräte erlauben aber eine Werteingabe in Notenlängen (4tel-, 8tel-, 16tel-Noten, bzw. triolische Werte), die von dem aktuellen Songtempo abhängen. Das Songtempo kann entweder am Gerät selber eingestellt werden, oder aber der Arpeggiator kann zu externen Geräten synchronisiert werden.

weiter Abspielrichtung, Reihenfolge (englisch: order)

Standardmäßig lassen sich vier Versionen einstellen:

  1. Up (deutsch: aufwärts)
    Beginnend mit der tiefsten Note des gedrückten Akkordes werden die Noten nacheinander bis zur höchsten gedrückten Note abgespielt. Danach wird wieder bei der tiefsten gestartet.
  2. Down (deutsch: abwärts)
    Beginnt mit der höchsten, endet mit der tiefsten Note und startet erneut bei der höchsten.
  3. Up/Down, Down/Up
    Up/Down startet mit der tiefsten Note, durchläuft alle Noten bis zur höchsten, geht schrittweise wieder zur tiefsten, usw. Die Variante Down/Up startet mit der höchsten Note, verhält sich ansonsten genauso.
  4. Random (deutsch: Zufall)
    Die Ausgabe der Noten erfolgt willkürlich, d.h. sie wird durch einen Zufallsgenerator gesteuert.

weiter Transponierung

Die Funktion dieses Parameters wird unterschiedlich gehandhabt. Beispiele
Zum einen kann das erzeugte Arpeggio um eine oder mehrere Oktaven tiefer oder höher erklingen. Eingabe Ausgabe
Gedrückter Akkord A3-C4-F4 A4, C5, F5, C5
Andere Arpeggiatoren fügen weitere Noten in anderen Oktavlagen zum eingespielten Akkord hinzu. Gedrückter Akkord A3-C4-F4-G4 A3, C4, F4, G4, A4, C5, F5, G5
Wieder andere Arpeggiatoren sortieren die eingespielten Noten in die Reihenfolge der Tonleiter und geben danach ein über mehrere Oktaven reichendes Arpeggio aus. Gedrückter Akkord F4-A4-C5-G5
sortiert C, F, G, A
C3, F3, G3, A3, C4, F4, G4, A4.

weiterrunteranfang Speziellere Parameter

Die Benennung der Parameter für zusätzliche Funktionen ist uneinheitlich, deswegen werde ich hier nur einige gesondert aufführen.

weiter Schrittweite (numbre of steps)

Mit der Schrittweite läßt sich die Anzahl der Schritte (englisch : steps), d. h. der ausgegebenen Noten, einstellen, die pro Durchlauf erzeugt werden. Meistens kann man in Verbindung mit der Schrittweite auch ein Verfahren einstellen, das bestimmt, wie der Arpeggiator reagieren soll, wenn mehr oder weniger Noten eingespielt werden, als die Schrittweite beträgt.

Eingabe Beispiel Ausgabe
Schrittweite sei 4 Steps (deutsch: Schritte)
3 gedrückte Noten: D3-F3-G3
Verfahren 1: D3, F3, G3, Pause, D3, F3, G3, Pause
Verfahren 2: D3, F3, G3, G3, D3, F3, G3, G3
Verfahren 3: D3, F3, G3, D3, D3, F3, G3, D3
Verfahren 4: D3, F3, G3, F3, D3, F3, G3, F3

weiter Andere Verfahren ermitteln den Zeitpunkt der eingespielten Noten und reagieren darauf nach wiederum einstellbaren Vorgaben.

Eingabe Beispiel Ausgabe
Schrittweite sei 4 Steps, 5 gedrückte Noten
in der Reihenfolge C6-A5-C5-E5-G5
Verfahren 1: C6, A5, C5, E5, C6, A5, C5, E5
ignoriert die zuletzt gespielten Noten
Verfahren 2: A5, C5, E5, G5, A5, C5, E5, G5
ignoriert die zuerst gespielten Noten.

Die hier aufgeführten Verfahren stellen nur eine Auswahl dar und sind weit verbreitet bei besseren Arpeggiatoren.

weiter Gate

Einfache Arpeggiatoren spielen alle erzeugten Noten mit der eingestellten Notenlänge ab und es gibt keine Pause zur folgenden Note. Mit dem Parameter Gate kann man die Notenlängen gegenüber dem Abspieltempo verkürzen. Bei manchen Arpeggiatoren kann man die Notenlänge für jeden einzelnen Schritt unterschiedlich einstellen, so daß sich Staccatos oder auch komplexe rhythmische Muster erzeugen lassen.

weiter Velocity (Anschlagsdynamik)

Standard bei Arpeggiatoren ist die Ausgabe von allen Noten mit der gleichen Velocity, komfortable Geräte erlauben die Ausgabe von unterschiedlichen Velocity-Werten für jeden einzelnen Schritt. Bisweilen kann der Arpeggiator auf die Velocity der eingespielten Noten reagieren, um daraus Velocity-Muster für die Arpeggios zu bilden.

weiter Timing Offset (Rhythmus-Verschiebung)

Mit diesem Parameter lassen sich einzelne Noten gegenüber dem starren Raster des voreingestellten Rhythmus (8tel, 16tel, Triolen, etc) verschieben, so daß ein anderer Groove entsteht.

AnfangRundgangLiteratur   © T.Paul Fischer